Lächelnd steht eine Frau in der Tür eines Hauses aus Holz und Lehm.

Jahresbericht 2024

Danke für dein Vertrauen und Engagement
Dank zahlreicher Spender:innen und Kooperationspartner:innen war 2024 ein bedeutsames Jahr: Rund 3 Millionen Euro konnten eingenommen und die Lebensbedingungen in Äthiopien nachhaltig verbessert werden. Über 70 Prozent der Mittel flossen direkt in die Projektarbeit in Äthiopien. Dort konnten zentrale Maßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen erfolgreich umgesetzt und neue Projekte angestoßen werden.

2024 haben wir gemeinsam wichtige Schritte gesetzt: In unseren Projektregionen wurden Brunnen und Quellfassungen für eine sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser errichtet, die Gesundheitsversorgung gestärkt, moderne Bewirtschaftungs-Methoden in der Landwirtschaft eingeführt und neue Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten geschaffen. 

In unserem aktuellen Jahresbericht blicken wir auf die Projekte zurück, die wir dank der Unterstützung vieler engagierter Menschen vorantreiben konnten und werfen einen Blick nach vorn. Dich erwarten spannende Einblicke in unsere Arbeit:
  • Struktur und Verantwortung
  • Menschen für Menschen in Aktion
  • Interview mit Yilma Taye von Menschen für Menschen in Äthiopien
  • Projektgebiete und -ablauf
  • Einblicke in unsere Arbeit vor Ort
  • Projektbilanz der Gesamtorganisation
  • Finanzbericht 2024
  • Fortschritte und Ausblick 2025
Eine Lehrkraft steht vor einer Schulklasse, in der die Schüler:innen in Zweierreihen an ihren Tischen sitzen.
Blick in einen Klassenraum der neu errichteten Ginchi Higher Primary School.

Menschlichkeit in Zahlen

Trotz der weiterhin angespannten Sicherheitslage in Äthiopien konnten wir im vergangenen Jahr viel bewegen. Unsere Kolleg:innen vor Ort arbeiten Hand in Hand mit der lokalen Bevölkerung und treiben die Projekte erfolgreich voran. Die Maßnahmen beziehen die zentralen Lebensbereiche mit ein und haben ein gemeinsames Ziel: die Lebensbedingungen der Menschen dauerhaft zu verbessern.

Ein herzliches Dankeschön an alle Spender:innen und Kooperationspartner:innen, die mit ihrer Unterstützung zeigen, wie gelebte Menschlichkeit echte Veränderungen bewirken kann. Ohne eure Hilfe wäre unsere Arbeit nicht möglich!

Diese Projektbilanz gibt Einblick in die Entwicklungen, die im Jahr 2024 durch die engagierte Zusammenarbeit aller europäischen Partnerorganisationen ermöglicht wurden.
Sauberes Trinkwasser verbessert die Gesundheit der Menschen, spart Wege und schafft neue Perspektiven – besonders für Mädchen und Frauen, die sonst täglich viele Kilometer zurücklegen.

Mehr zu den Maßnahmen im Bereich Wasser erfährst du hier.
In ländlichen Gegenden ist der Zugang zu Verhütungsmitteln häufig stark eingeschränkt. Die Pille, die Drei-Monatsspritze oder das Verhütungsstäbchen ermöglichen Frauen eine zuverlässige Methode sich vor einer ungeplanten Schwangerschaft zu schützen schenkt ihnen die Freiheit, eigenverantwortlich über ihren Körper zu entscheiden.

Mehr zu den Maßnahmen im Bereich Gesundheit erfährst du hier.
Durch den Bau und die Ausstattung von Schulen legen wir den Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben. Denn nur wer lesen, schreiben und rechnen kann, hat die Möglichkeit, sein Leben eigenständig zu gestalten.

Mehr zu den Maßnahmen im Bereich Bildung erfährst du hier.
In unseren Hauswirtschaftskursen erwerben Frauen und Männer wichtige Alltagskompetenzen – von gesunder Ernährung über Hygiene bis hin zum Umgang mit Geld. Das hilft ihnen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Mehr zu den Maßnahmen im Bereich Einkommen erfährst du hier.
Um jungen, mittellosen Frauen und Männern die Chance auf ein selbstständiges Einkommen zu geben, unterstützen wir sie bei der Gründung von Kleinstunternehmen. Dabei fördern wir unter anderem Kooperativen, etwa im Bereich der Fischerei. Durch Starthilfen und fachliche Begleitung erzielen die jungen Erwachsenen erste Erfolge und stärken ihre wirtschaftliche Eigenständigkeit.

Mehr zu den Maßnahmen im Bereich Einkommen erfährst du hier.
Gemeinsam mit der Bevölkerung bepflanzen wir große Flächen mit Bäumen und Sträuchern. Die jungen Setzlinge wachsen zu dichten Wäldern heran, verbessern die Bodenqualität und schützen die Ernten.

Mehr zu den Maßnahmen im Bereich Aufforstung erfährst du hier.

Was mir besonders Zuversicht gibt, ist die unerschütterliche Kraft und Motivation der Menschen vor Ort.

Yilma Taye, Landesrepräsentant von Menschen für Menschen in Äthiopien

Portrait von Yilma Taye, Landesrepräsentant von Menschen für Menschen Österreich.

Interview mit Yilma Taye von Menschen für Menschen Äthiopien

Yilma Taye ist seit 1991 Teil von Menschen für Menschen und seit 2021 Landesrepräsentant der Organisation in Äthiopien. Im Interview spricht er über das Jahr 2024, das von großen Herausforderungen geprägt war und dennoch Hoffnung gemacht hat. Er zeigt, wie es gelingt, als Organisation wirksam und zuversichtlich zu bleiben, auch wenn die Umstände oft schwierig sind.
Lachend laufen vier Kinder über einen Feldweg.

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Einblicke in unsere Arbeit vor Ort

Erfolg zeigt sich nicht nur in Zahlen, sondern vor allem in der Wirkung auf das Leben der Menschen. Um diese greifbar zu machen, begleiten unsere Kolleg:innen in Äthiopien über einen längeren Zeitraum Familien in den Projektregionen und halten fest, wie sich die Arbeit von Menschen für Menschen auf den Alltag der Frauen, Männer und Kinder auswirkt. Einige dieser Menschen und ihre Geschichten möchten wir dir hier vorstellen.
Asiye, eine Bäuerin aus Albuko, hält Wurmhumus in ihren Händen.

Jeder Wurm ist wie eine Münze

Behutsam hebt Asiye kompostierte Erde aus dem Wurmbeet, das von einem großen Dach beschattet wird. Die Erde schimmert nass in der Sonne und da und dort kringelt sich ein kleines Würmchen darin.

„Jeder Wurm ist wie eine Münze“, sagt die 55-Jährige. Asiye achtet bei der Ernte des Wurmhumus darauf, dass die Würmer im Beet bleiben, wo sie weiter heranwachsen. Denn die Tierchen sind wertvolle kleine Helfer auf ihrem Hof in Albuko. Bereits über 40 Haushalte nutzen diese umweltfreundliche Alternative zu chemischen Düngemitteln. Der nährstoffreiche Kompost verbessert die Bodenqualität deutlich und trägt so zu höheren Erträgen bei.

In unserer Projektgeschichte zeigen wir, wie durch den Einsatz von Wurmkompost besonders fruchtbarer Humus entsteht und welche weiteren Vorteile diese Methode bietet.
Fatiya und ihre Mutter Alem füllen an einer Quellfassung frisches Wasser in gelbe Kanister.

Quelle der Hoffnung

Um zur neu errichteten Wasserentnahmestelle in Mermergecha in der Projektregion Albuko zu gelangen, müssen insgesamt 200 Höhenmeter überwunden werden. Dort treffen wir die kleine Fatiya und ihre Mutter Alem, die bereits ihre Kanister füllen. "Endlich haben wir sauberes und ausreichend Wasser“, sagt Alem erleichtert.

In Albuko hat nur etwa die Hälfte der Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser. Besonders betroffen sind Kleinkinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem. In Mermergecha ermöglicht die neu gebaute Quellfassung rund 300 Menschen dauerhaft den Zugang zu sauberem Wasser. In Jarre, einem dürregefährdeten Gebiet in der Somali-Region, entsteht zudem ein Wasserversorgungssystem, das langfristig 5.000 Menschen mit sauberem Wasser versorgen soll.

In unserer Projektgeschichte erfährst du, wie die Menschen vor Ort beim Bau und der Pflege der Anlagen mithelfen.
Eine Gruppe von Schulkindern und Lehrenden in traditionellen Gewändern steht vor der neu errichteten Schule in Ginchi.

Bildung darf kein Privileg sein

„Das Strahlen der Kinderaugen und die damit verbundene Freude über die neue Schule berühren mich jedes Mal aufs Neue“, sagt Peter Krasser, Obmann von „Schule Äthiopien“. Im Dezember 2024 war es endlich so weit: Die neuen Schulgebäude in Ginchi wurden feierlich eröffnet.

Lange hatten sich die Kinder in dunklen Räumen auf engem Raum zusammengedrängt. Umso größer war die Freude, als dank der Unterstützung des Vereins "Schule Äthiopien" der lang ersehnte Neubau möglich wurde.

Auch in Obosha, rund 1.000 Kilometer weiter östlich, wurde gefeiert: Die erste weiterführende Schule der Somali-Region wurde eröffnet.

In unserer Projektgeschichte zeigen wir dir, wie die neuen Schulen entstanden sind und mit welchen Materialien sie ausgestattet wurden.
Eine Frau hält ihr Baby, während eine medizinische Fachkraft dem Baby eine Impfung gibt.

Unterwegs für ein besseres Leben

Noch vor Sonnenaufgang macht sich Forsea mit ihrem Baby auf den Weg. Etwa zwei Stunden wird es dauern, bis sie das Gesundheitszentrum in Degaga erreichen. Dort erhalten bis zu 30 Kinder pro Monat Schutz vor Krankheiten wie Tetanus, Masern oder Keuchhusten.

Dass Forsea ihre Tochter impfen lassen kann, ist auch Tegegn Fentaw zu verdanken. Er leitet die Gesundheitsprojekte in Albuko und kennt die Herausforderungen der Region: lange Wege zur nächsten Gesundheitsstation, fehlende medizinische Ausstattung und verschmutztes Wasser.

Menschen wie Tegegn setzen alles daran, die Gesundheit der Menschen in entlegenen Regionen wie Albuko zu verbessern.

Erfahre, wie wir die Gesundheitsversorgung ausbauen und so den Weg zu einem gesünderen, selbstbestimmten Leben ermöglichen.
Ein junger Erwachsener sitzt im Stall und füttert einen Bullen.

Tierisch gute Aussichten

„Ich suchte nach einer Alternative, um mein Leben zu verbessern und mich persönlich weiterzuentwickeln“, erzählt Amir, während er seine Tiere füttert. Der 21-Jährige ist Teil einer fünfköpfigen Kooperative zur Aufzucht von Bullen und als Buchhalter für die Finanzen zuständig.

Wie viele Menschen im ländlichen Äthiopien arbeitete Amir früher in der traditionellen Landwirtschaft, doch der Ertrag reichte kaum zum Überleben. In Albuko schließen sich immer mehr junge Erwachsene zusammen, um mit Unterstützung von Menschen für Menschen eigene Kooperativen zu gründen und so ein eigenständiges Einkommen zu erzielen.

In unserer Projektgeschichte erfährst du, welche weiteren Kooperativen es gibt und wie die jungen Unternehmer:innen ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen.
 
 

Fortschritte und Ausblick 2025

Als Menschen für Menschen tragen wir dazu bei, positive Entwicklungen sichtbar zu machen. Sie sind das Ergebnis eines gemeinsamen, konsequenten Engagements und machen deutlich, wie viel möglich ist, wenn verschiedene Faktoren zusammenwirken. Ein Beispiel dafür ist der Rückgang der Kindersterblichkeit. Heute sterben in Äthiopien zwei Drittel weniger Kinder unter fünf Jahren als noch vor gut zwanzig Jahren. Eine verbesserte Gesundheitsversorgung, Impfprogramme und der Zugang zu sauberem Trinkwasser machen diesen Fortschritt möglich.

Auch wir bei Menschen für Menschen setzen seit über 40 Jahren auf einen ganzheitlichen Ansatz, der verschiedene Lebensbereiche miteinander verbindet. So schaffen wir echte Chancen und stärken die Selbstbestimmung der Menschen. Im Folgenden zeigen wir, welche Fortschritte unsere aktuellen Projekte in den Regionen bereits erzielt haben und wie es weitergeht.
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser hat sich im ländlichen Äthiopien seit dem Jahr 2000 fast verdreifacht. Wir bei Menschen für Menschen tragen ebenso dazu bei, die Wasserversorgung in abgelegenen Regionen zu verbessern. So haben wir im Jahr 2023 gemeinsam mit den Austrian Doctors und mit Unterstützung des Landes Salzburg ein Wasserversorgungsprojekt in Busa begonnen. Im Frühjahr 2025 starteten nun die Arbeiten zur Verlegung der Wasserrohre. Nach Fertigstellung soll das System rund 30.000 Menschen mit Trinkwasser versorgen.

Mehr zur Wasserversorgung in Busa erfährst du hier.
In der Region Jeldu kann nach längerer Pause wieder die Projektarbeit aufgenommen werden. Der Schwerpunkt liegt zunächst auf der Fertigstellung wichtiger Infrastruktur, wie der geplanten Wasserversorgung in Boni und der Shukute-Schule. Die Umsetzung erfolgt durch lokale Mitarbeiter:innen und wir rechnen damit, dass die Schule im Herbst 2025 eröffnet werden kann. Ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität, mit dem auch die Hoffnung wächst, dass bald auch die reguläre Projektarbeit wieder aufgenommen werden kann.

Mehr zur Projektregion Jeldu erfährst du hier.
In unserer Projektregion Albuko liegt der Fokus derzeit auf der Verbesserung der medizinischen Versorgung. Besonders das Gesundheitszentrum in Salmene soll mit dringend benötigten Geräten ausgestattet werden, um medizinische Notfälle direkt vor Ort behandeln zu können. Derzeit müssen viele Patient:innen weite Wege ins Krankenhaus nach Dessie auf sich nehmen, was oft zu ernsthaften gesundheitlichen Folgen führt. Durch die gezielte medizinische Ausstattung des Gesundheitszentrums wollen wir insbesondere im Bereich der Geburtshilfe eine verlässliche und bessere Versorgung ermöglichen.

Mehr zur Projektregion Albuko erfährst du hier.
Auch wenn die Herausforderungen groß bleiben, gibt es viel Anlass zur Zuversicht. Denn überall, wo Menschen für eine bessere Zukunft zusammenstehen, entsteht Veränderung. Wir freuen uns, gemeinsam mit dir viele weitere kleine und große Erfolgsgeschichten in Äthiopien zu schreiben.
Portraitbild von Martina Hollauf, Team Menschen für Menschen Österreich

Martina Hollauf

Ihre Ansprechpartnerin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

E-Mail: m.hollauf@mfm.at
Tel.: +43 (0)1 58 66 950-16
Mobil: +43 (0)664 184 33 22
Portraitbild von Markus Schwarz-Herda, Menschen für Menschen Österreich

Markus Schwarz-Herda

Vorstand,
Projektarbeit und Kooperationen

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Ein Kind kniet auf dem Boden eines Feldes und hält mit beiden Händen einen jungen Setzling mit Erde an den Wurzeln.
Waldwette 2025 gewonnen

Über 180.000 m² neuer Wald für Äthiopien

Gemeinsam mit zahlreichen Unterstützer:innen haben wir die diesjährige Waldwette erfolgreich abgeschlossen: Das Ziel – die Aufforstung von 50.000 m² Wald zu ermöglichen – wurde weit übertroffen. In fünf Wochen wurden über 8.000 € an Spenden gesammelt. Cooltours Reise GmbH aus Graz unterstützt die Aktion mit 10.000 €, wodurch insgesamt über 18.000 € für mehr als 180.000 m² neuen Wald in Äthiopien zusammenkamen.
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Eine Frau geht inmitten einer üppigen, grünen Landschaft einen Pfad entlang.
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Mit dem Start der Waldwette 2025 rufen wir zu einer Aktion für den Umwelt- und Klimaschutz auf. Mit dem Aufruf „Wetten, dass wir in fünf Wochen die Aufforstung von 50.000 m² Wald ermöglichen?“ möchten wir Bewusstsein für gemeinschaftliches Handeln schaffen und konkrete Maßnahmen zur Aufforstung und Wiederbewaldung in den Mittelpunkt stellen.
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