Spenden Call-to-Action
Feiernde Frauen in Äthiopien klatschen

Über Äthiopien

Kultur und Tradition

Cover des Nagaya Magazins 1/2024 zeigt zwei äthiopische Frauen. Eine im Vordergrund, die Zwiebeln schneidet und eine im Hintergrund mit einem Baby im Arm, die vor einer traditionellen Feuerstelle steht

Ausgabe 1/2024

Jetzt lesen

Icon Download
Nagaya herunterladen
Pfeil nach unten
Pfeil nach unten

Tradition

Auf den Spuren zur Wiege der Menschheit

Das Land am Horn von Afrika blickt auf eine Jahrtausende alte Geschichte zurück. Nicht umsonst gilt es als Wiege der Menschheit. Auf dieser Seite tauchst du ein in die Geschichte des Landes, seine Sprachen und Traditionen.
Ein Skelett liegt in einem Schaukasten

Äthiopiens Geschichte in aller Kürze

Die Wiege der Menschheit „Land of Origins“, das Land des Ursprungs: So wirbt der Äthiopische Tourismus um Reisende aus aller Welt. Und nicht umsonst wird Äthiopien als Wiege der Menschheit bezeichnet: 1974 wurde im Afar-Dreieck das Skelett von „Lucy“ gefunden, einem Australopithecus afarensis und unsere 3,2 Millionen Jahre alte Vorfahrin. Lucy verdankt ihren Namen übrigens dem Beatles-Song „Lucy in the sky with diamonds“, der an der Ausgrabungsstätte in Dauerschleife lief. Viele nennen sie auch Dinkinesh, Amharisch für „du bist wunderbar“. 

Lucys Überreste liegen sicher in einem Safe in Addis Abeba, einen Abguss ihres Skeletts kannst du dir jedoch im Nationalmuseum von Äthiopien in der Hauptstadt ansehen.

Vom Aksumitischen Reich zum Kaiserreich Abessinien

Im heutigen Äthiopien liegt auch das bedeutende Aksumitische Reich, das ab 400 v.Chr. zu einem bedeutenden Handelsreich der Antike aufstieg. Zwischen dem 3. und 6. Jahrhundert erlangte das Aksumitische Reich seinen Höhepunkt und erstreckte sich vom westlichen Niltal im heutigen Sudan bis über weite Teile der südlichen arabischen Halbinsel hinaus. Noch heute zeugen die Überreste großer Stelen in der Stadt Aksum sowie Münzprägungen vom einstigen Reich, das schließlich auch das Christentum in Äthiopien etablierte. Ab dem 7. Jahrhundert verlor das Aksumitische Reich zunehmend an Einfluss und zerfiel schließlich endgültig, woraufhin ein dunkles Zeitalter einbrach. 

Ab dem 13. Jh. und für die folgenden 500 Jahre übernahm die Salomonische Dynastie die Herrschaft in der Region und etablierte das Kaiserreich Abessinien. Die Dynastie geht der Legende nach auf Menelik den I. zurück, dem Sohn König Salomons und der Königin von Saba. Die Hauptprovinzen umfassten Tigray im Norden, das heutige Amhara im Zentrum sowie Shewa im Süden. Unter der frühen salomonischen Dynastie wurden militärische Reformen und Expansionen unternommen, wodurch langsam die Herrschaft über das Horn von Afrika zurückerlangt wurde. Im 16. Jahrhundert kommt es zu blutigen Macht- und Gebietskämpfen, bei dem das Sultanat Adal die Vorherrschaft über die Region erringen wollte. Mit portugiesischer Unterstützung konnte jedoch ein Sieg des christlichen Abessiniens verzeichnet werden und das Sultanat musste auch die Hauptstadt Harar aufgeben.
Männer gehen durch ein großes Tor
Die Altstadt von Harar mit ihren mittelalterlichen Stadtmauern ist UNESCO-Weltkulturerbe. Ursprünglich fünf Haupttore boten Einlass in die Stadt. (Foto: Geli Goldmann)

Schlacht von Adwa und die italienische Besetzung

Kaiser Tewodros II gelang es im 19. Jh. ein Großreich zu schaffen, das in der Folge allen Kolonialisierungsversuchen widerstand. Als italienische Truppen vom heutigen Eritrea aus das ganze Land besetzen wollten, kam es zum Krieg mit Italien, der mit einer Niederlage der Eindringlinge in der Schlacht von Adwa im März 1896 endete. Eritrea allerdings blieb italienische Kolonie. 1930 wurde Haile Selassie Kaiser von Äthiopien; er sorgte für die Abschaffung der Sklaverei und reformierte Rechts- und Bildungswesen. Das Land erhielt seine erste Verfassung. Abgesehen von einer kurzen Zeit italienischer Besetzung von 1936 bis 1941 blieb Äthiopien neben Liberia das einzige afrikanische Land, das nicht zur Gänze kolonisiert wurde. 
Statuen stehen unter einem Baum
Eine Statue Kaiser Haile Selassies mit Schülern vor dem Nationalmuseum in Addis Abeba.

Sturz des Kaisers und der Rote Terror

Äthiopien blieb allerdings nicht von einem Bürgerkrieg verschont, der um die Provinzen Eritrea und Tigray entflammt war und das, durch Dürrekatastrophen und Ölkrise, bereits geschwächte Land völlig zu Boden warf. 1974 wurde der Kaiser gestürzt und mit sowjetischer Unterstützung eine Militärdiktatur (Derg) errichtet und es folgten militärische Auseinandersetzungen mit den Nachbarstaaten. Außerdem kam es zu massiven Repressionen gegen die Bevölkerung – die genaue Opferzahl des sogenannten „Red Terrors“ unter dem Derg-Regime ist nicht bekannt, Schätzungen gehen von bis zu 750.000 Opfern aus. In den achtziger Jahren geriet Äthiopien aufgrund der verheerenden Hungersnot in der Sahelzone in den Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit. Die Hungersnot in den Jahren 1984-1985 forderte eine halbe bis eine Million Todesopfer.
Gebäude mit Schriftzug
Das „Red Terror“ Martyrs’ Memorial Museum in Addis Abeba wurde 2010 eingerichtet und ist eine Gedenkstätte für die Opfer des Derg-Regimes.

Ende des Derg-Regimes und Aufbruch im 21. Jahrhundert

Nach dem formalen Ende des Derg im Jahr 1987 kollabiert das Regime unter Mengistu Haile Mariam im Jahr 1991 zur Gänze und am 28. Mai des Jahres nimmt die EPRDF (Revolutionäre Demokratische Front der Äthiopischen Völker) Addis Abeba ein. Eine Übergangsregierung unter Meles Zenawi wird installiert. Nachdem die ehemalige Provinz Eritrea 1993 offiziell für unabhängig erklärt wird, kommt es 1998 zu Grenzstreitigkeiten und schließlich zum Krieg mit Äthiopien. Am 15. Mai 2005 werden in Äthiopien die dritten Parlamentswahlen des Landes abgehalten. Nach Siegesverkündung der amtierenden Regierung kommt es zu Unruhen im Land bei denen zahlreiche Menschen getötet oder inhaftiert werden.

 Auch der sogenannte „Master Plan“, der die Ausweitung des Stadtgebiets Addis Abebas zulasten der im Umkreis lebenden Bevölkerung vorsieht, führt 10 Jahre später, im Jahr 2015, zu wiederholten Protesten im Land, insbesondere der Gruppe der Oromo, der bevölkerungsstärksten Ethnie Äthiopiens. Beim jährlichen Irreecha-Festival, einem traditionellen Fest in Bishoftu, kommt es 2016 zum Einsatz von Tränengas und infolgedessen zu einer Massenpanik bei der hunderte Menschen ums Leben kommen. Die Proteste im Land weiten sich aus und im Oktober wird der Ausnahmezustand ausgerufen. Schließlich tritt im Februar 2018 Ministerpräsident Hailemariam Desalegn zurück. Auf ihn folgt Dr. Abiy Ahmed, der zahlreiche Reformen im Land in Angriff nimmt. Für seine Bemühungen um Frieden und internationale Zusammenarbeit und insbesondere für seine entscheidende Initiative zur Lösung des Grenzkonflikts mit dem benachbarten Eritrea wird Abiy Ahmed im Jahr 2019 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Glückliche Menschen halten Schilder hoch
Im Juli 2018 besucht erstmals seit 22 Jahren ein Präsident Eritreas Äthiopien. Zahlreiche Menschen versammelten sich in den Straßen Addis Abebas, um den Gast zu begrüßen.

Eine Zeit der Chancen und des Umbruchs

Im Zuge der demokratischen Öffnung kehren auch Oppositionelle und Vertreter ehemals verbotener Institutionen nach Äthiopien zurück und politische Gefangene werden entlassen. Nach der anfänglichen Euphorie sorgen ethnische Spannungen weiter für Unruhen sowie interne Vertreibung und Fluchtbewegungen – im Jahr 2019 lagen die Schätzungen bei über 3 Millionen Binnenvertriebenen.

Aktuelle Hinweise zur politischen Situation sowie zur Sicherheitslage vor Ort findest du auf der offiziellen Website des Außenministeriums.

Die Geschichte Äthiopiens ist reich an Erzählungen, vielschichtig und kann durchaus auch unterschiedlich interpretiert und dargestellt werden. Wer sich damit im Detail beschäftigen möchte, dem kann zum Beispiel folgendes ausführliches Werk (in Englisch) empfohlen werden: Siegbert Uhlig et al. (Hrsg.), Encyclopaedia Aethiopica, 5 Bde., Wiesbaden 2003–2014

Die vielen Sprachen Äthiopiens

In Äthiopien werden rund 80 verschiedene Sprachen und Dialekte gesprochen. Die zwei größten Gruppen an Muttersprachlern bilden die offizielle Amtssprache Amharisch mit rund 30% sowie Afaan Oromoo mit rund 34% der Bevölkerung. Weitere verbreitete Sprachen sind unter anderem Somali mit 6.2%, Tigrigna 5.9% und Sidamo 4% (Quelle: CIA Factbook). Eine Besonderheit stellt Ge’ez dar, die altäthiopische Sprache, die gegen Ende des 1. Jahrtausends nach Christi von Amharisch abgelöst wurde und noch heute als Liturgiesprache Verwendung findet.
Plakate mit Schriftzügen
Die zwei am häufigsten gesprochenen Sprachen in Äthiopien sind die Amtssprache Amharisch sowie Afaan Oromoo. Wie sich das Schriftbild unterscheidet, zeigt diese Übersetzung der Wochentage in einer Schule in Derra.

Religion in Äthiopien

Religion spielt in der äthiopischen Kultur in der Regel eine große Rolle. Die religiöse Zugehörigkeit ist dabei so vielfältig wie die ethnische. Die größten Glaubensgemeinschaften sind die äthiopisch-orthodoxen Christen (43,8%), Muslime (31,3%) sowie Protestanten (22,8%) (Quelle: CIA Factbook). Daneben gibt es noch Anhänger des Katholizismus, des Judentums (Beta Israel), sowie traditioneller Religionen, wie zum Beispiel Waaqueffanna, einer monotheistischen Religion, der unter anderem das große Erntedankfest Ireeecha zugrunde liegt.
Menschen in traditionell äthiopischer Kleidung klatschen.
Die zwei wichtigsten Religion in Äthiopien sind die äthiopisch-orthodoxen Christen sowie die sunnitischen Muslime. Eine Besonderheit stellt auch die Gemeinschaft der Rastafari dar, die ihren Ursprung in Äthiopien hat.

Sehnsuchtsort der Rastafari

Was hat Bob Marley mit Äthiopien zu tun? Der legendäre Reggae-Musiker hatte eine besondere Verbindung zu Äthiopien, die weit über seine Songs hinausging. Bob Marleys Musik war eine Brücke zur Rastafari-Bewegung, in der Äthiopien nicht nur als Land, sondern als Zion, als himmlisches Paradies auf Erden, angesehen wird. Marley begann seine Konzerte, indem er bei jedem Auftritt dem äthiopischen Kaiser Haile Selassie, der von der Rastafari-Bewegung verehrten Figur, huldigte. Der Name "Rastafari" selbst leitet sich von Selassies ursprünglichem Titel, Lija Ras Täfärí Mäkonnen ab („Ras“ bedeutet auf Amharisch u.a. „Fürst“). Der 1930 gekrönte Kaiser Selassie gilt der Rastafari-Bewegung als wiedergekehrter Messias, der die Befreiung der Schwarzen bringen würde. Eine bedeutende Rastafari-Kommune findet sich in der Stadt Shashemene, etwa 250 km südlich der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Auch Bob Marley stattete der Shashemene und den dort angesiedelten Rastafari einen Besuch ab, als er 1978 nach Äthiopien reiste.
Eine Zeichnung des
Kaiser Haile Selassie gilt den Rastafari als "Löwe von Juda" – dieser ist auch auf der Flagge des Kaiserreichs Abessinien abgebildet und findet sich in unterschiedlichen Darstellungen im Alltag Äthiopiens immer wieder.
Menschen gehen durch Felsenkirchen

Kunst und Traditionen

Durch seine frühchristlichen Mythen und Traditionen hat sich in Äthiopien eine Kultur herausgebildet, die in Afrika einmalig ist. In Äthiopien finden sich neun Stätten des UNESCO Weltkultur- bzw. Weltnaturerbes. Darunter die antike Stadt Aksum, wo nach der Überlieferung die Bundeslade mit den Gesetzestafeln Mose aufbewahrt wird, Lalibela mit seinen unvergleichlichen Felsenkirchen, die Festungsstadt in der Region Gonder sowie die Altstadt von Harar. Malerei und Kunsthandwerk hat lange Tradition, worüber etwa die Wand- und Deckenmalereien in den Inselkirchen im Tana-See oder im Kloster Debre Berhan Selassie, aber auch die aus getriebenem Silber verfertigten Prozessionskreuze und farbenfrohen Flecht- und Webarbeiten Zeugnis ablegen. Das bunte Treiben auf den Wochen- und Monatsmärkten regt nicht nur das Auge an, sondern bietet auch Gelegenheit, die zahlreichen Düfte der Gewürze ganz in sich aufzunehmen.

Idir und Iqub - Äthiopisches soziales Rückgrat

Eine Beerdigung kann in Äthiopien ein ganzes Dorf lahmlegen. Jedenfalls dann, wenn die oder der Verstorbene eine einflussreiche Person war. An der Trauerprozession nehmen oft mehrere Hundert Menschen teil: die Frauen in weißen oder schwarzen Gewändern, die Männer in ihren besten Hosen und Jacketts. Vor und nach der Beisetzung besuchen die Gäste die Angehörigen, um ihr Beileid zu bekunden – und um am Leichenschmaus teilzunehmen. Essen und Trinken für eine so große Gesellschaft: Dieser Teil der Trauerfeier würde die meisten Familien auf absehbare Zeit ruinieren – denn, dass jemand einflussreich war, muss noch lange nicht bedeuten, dass er auch reich war. Dass die Feiern dennoch abgehalten werden können, hängt mit einer traditionellen Form der Solidargemeinschaft zusammen, dem „Idir“. Auf dem Land schließen sich Familien zu solchen Gruppen zusammen. Der Mitgliedsbeitrag beläuft sich auf einen geringen Beitrag. Im Gegenzug organisiert die Gemeinschaft die Trauerfeier, wenn ein Mitglied einer Familie stirbt. Das umfasst auch: die Zubereitung des Essens für die zahlreichen Trauergäste. Auch bei Problemen, die nach dem Todesfall entstehen können, unterstützt der Idir. Vermehrt versorgt er auch alte Menschen, die keine Verwandten mehr im Dorf haben.
Männer sitzen in einem Cafe
Treffen eines "Sparvereins" (Iqub) in Didiksa in der Projektregion Abune Ginde Beret.
Wenn der Idir wie eine Versicherung funktioniert, dann entspricht eine weitere Form der Gemeinschaft, der „Iqub“, der klassischen Bank: Die Mitglieder eines Iqub zahlen über einen längeren Zeitraum in eine Gemeinschaftskasse ein. Wenn sich umgerechnet einige Hundert Euro angesammelt haben, wird der Betrag an ein Mitglied ausgezahlt. Das geht reihum, sodass jeder einmal in den Genuss der Summe kommt. Das Geld investieren die Mitglieder je nach Bedarf in eine Hochzeit, in den Hausbau oder in ein Kleingewerbe. In einem Land wie Äthiopien, das über kein flächendeckendes Versicherungs- oder Pensionssystem verfügt, und in dem die große Mehrheit der Menschen keine Ersparnisse besitzt, spielen solche Graswurzel-Gemeinschaften eine zentrale Rolle für die Gesellschaft. Sie sind Äthiopiens stabiles Rückgrat.

Kalender und Feste

Der äthiopische Kalender richtet sich nach dem julianischen Kalender. Das äthiopische Jahr besteht aus 13 Monaten, wobei 12 der 13 Monate 30 Tage haben. Ein Monat hat jedoch – abhängig davon, ob es ein Schaltjahr ist oder nicht –
5 oder 6 Tage. Das Jahr beginnt an unserem 11. (im Schaltjahr am 12.) September. Der Datumsunterschied zu dem in Europa verwendeten gregorianischen Kalender beträgt derzeit 7 Jahre und 8 Monate. Damit verschieben sich auch die christlichen Feiertage. Weihnachten – Genna – wird am 7. Januar gefeiert. Die Weihnachtsmette ist ein überwältigendes Erlebnis, bei dem die Gläubigen brennende Kerzen in den Händen halten und in einer Prozession Silberkreuze dreimal unter Singen traditioneller Lieder um die Kirche getragen werden. Ein weiterer bedeutender Feiertag ist der 19. Januar – Timkat. Timkat ist das höchste Fest der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche und bezeichnet das Tauffest Jesu und der Epiphanie. Im Jahr 2019 wurde Timkat in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen. In Ginde Beret stießen wir zufällig auf eine Gruppe junger Menschen, die für die Feierlichkeiten zum Fest probten und haben die Gelegenheit ergriffen und kurz für euch mitgefilmt:
Ein wichtiger Feiertag in der Oromo-Kultur ist Irreecha, das traditionelle Erntedankfest im Herbst, das vor allem in der Stadt Bishoftu mit großem Andrang gefeiert wird. Es folgt kurz nach den großen Feierlichkeiten zum Äthiopischen Neujahr, das am 11. bzw. 12. September mit eindrucksvollen Prozessionen und Freudenfeuern begangen wird. Ein historisch begründeter Feiertag ist der 2. März zur Erinnerung an die Schlacht von Adwa. In dieser im Jahr 1896 unter Kaiser Menelik II. geschlagenen Schlacht wurden die Eroberungsambitionen Italiens gestoppt und die Anerkennung Äthiopiens als unabhängiger Staat erzwungen. Ein wichtiger Sieg, der noch heute an diesem Tag gefeiert wird. Ein weiterer historischer Feiertag ist der 28. Mai., der Tag an dem das Derg-Regime offiziell endete und der heute ebenfalls mit Gedenkfeiern begangen wird.

Kulinarische Notizen

Das äthiopische Grundnahrungsmittel schlechthin ist Injera, eine Art Palatschinke aus Sauerteig, die als Unterlage für allerlei Soßen und Speisen dient und gleichzeitig als „Besteck“ dient. In Äthiopien ist es in der Regel üblich, gemeinsam von einem großen Teller zu essen. Eine ganz besondere freundschaftliche oder respektvolle Geste ist das sogenannte „Gursha“, bei dem eine Person die andere mit einem Happen füttert.
Mutter und Sohn essen von einem Teller
Was auf die Injera kommt, wird in der Regel geteilt. Nicht nur zwischen Mutter und Sohn.
Einen besonderen Platz in der Kultur Äthiopiens nimmt die Kaffeezeremonie ein. Sie ist zentraler Bestandteil einer jeden Zusammenkunft, wobei die Bohnen frisch geröstet werden und das Röstteller den Gästen zum Schnuppern des frischen Kaffeegeruchs dargeboten wird. Anschließend werden die Bohnen gestampft und der Kaffee schließlich drei Mal aufgebrüht, denn bei der äthiopischen Kaffeezeremonie werden traditionell drei Tassen gereicht, wobei die dritte den Segen der Zeremonie abschließt. Zum Kaffee werden häufig gebratene Hülsenfrüchte oder Popcorn gereicht und das Verbrennen von Räucherstäbchen rundet die Zeremonie ab. Auf den Geschmack gekommen? Mehr über die Kulinarik Äthiopiens und ausgewählte Rezepte findest du hier.
Kaffeezeremonie in Äthiopien
Die äthiopische Kaffeezeremonie ist zentraler Bestandteil des sozialen Lebens und man nimmt sich viel Zeit dafür. Der Kaffee wird frisch geröstet, gestampft und drei Mal aufgebrüht.

Spendenbox

Icon Spendenbox

Unterstütze dein Herzensthema

Spenden

Icon Spende

Einfach und direkt unsere Arbeit unterstützen