Ein junger Mann steht in einer Baumschule in Äthiopien, hält einen Setzling in jeder Hand und lächelt in die Kamera. Hinter ihm ist ein bewaldeter Hügel zu sehen.

Ein Mensch für Menschen

Yohannes Tufa

Icon zum Thema Aufforstung: ein Baum auf grünem Hintergrund
Icon zum Thema Landwirtschaft: eine Karotte auf grünem Hintergrund
Trotz seines Alters ist Yohannes Tufa schon ein „alter Hase“ bei Menschen für Menschen Äthiopien. Das liegt einerseits daran, dass er mit 28 Jahren bereits auf eine achtjährige Erfahrung in diversen Baumschulen zurückblicken kann. Andererseits lernte er die Arbeit der Organisation bereits als Jugendlicher in seinem Heimatdorf kennen.

Ginde Beret: Beispiel für nachhaltigen Wandel

Menschen für Menschen nahm vor über 13 Jahren die Arbeit in der Projektregion Ginde Beret auf. Um genauer zu sein im sogenannten „Washa Catchment“. Dort leben rund 10.000 Menschen in einem idyllischen, aber sehr abgeschiedenen Talkessel, von dem die Bewohner:innen einst sagten: „Gott hat uns hier vergessen“.

2011 errichtete Menschen für Menschen die erste Quellfassung mit Bewässerungskanälen und Duschmöglichkeit, legte eine Baumschule an und bot erste Kurse an. Danach folgte noch vieles mehr, das den Menschen neue Hoffnung gab. So auch Yohannes und seine Familie: „Meine Eltern und ich haben sehr von der Arbeit der Organisation profitiert. Ich habe mir schon als Jugendlicher die verschiedenen Maßnahmen angeschaut und erinnere mich an zahlreiche Gespräche in der Nachbarschaft. Niemand von uns hatte zuvor je eine solche Organisation kennengelernt, die so eng mit der Gemeinschaft zusammenarbeitet. Das habe ich von Beginn an bewundert.“

Ich bin selbst am Land aufgewachsen und kenne die Bedürfnisse, die Kultur und die Lebensweise der Menschen.

Yoahnnes Tufa, Vorarbeiter der Falana-Baumschule in der Projektregion Albuko


Vom Schüler zum Vorarbeiter in der Baumschule

Nachdem Yohannes die 10. Klasse abgeschlossen hatte, fand er eine Anstellung in der Baumschule, die Menschen für Menschen in seiner Gemeinde eingerichtet hatte. „Dort habe ich dann zwei Jahre lang gearbeitet. Die Projektleitung war mit meiner Leistung so zufrieden, dass ich anschließend zum Vorarbeiter einer anderen Baumschule befördert wurde“, erzählt Yohannes stolz. In dieser Funktion folgte er dann auch Projektleiter Berhanu Bedassa nach Albuko, einer der jüngeren Projektregionen von Menschen für Menschen.

Die Herausforderungen sind hier dieselben, wie sie Yohannes früher von Zuhause kannte:
  • fehlende Wasserversorgung
  • mangelhafte Infrastruktur
  • schlechte Bildungseinrichtungen
  • Nahrungsmittelunsicherheit
  • keine Arbeitsmöglichkeiten für Jugendliche
  • Mangel an verbessertem Saatgut
Seine eigenen Erfahrungen helfen ihm heute bei seiner Arbeit: „Ich bin selbst am Land aufgewachsen und kenne die Bedürfnisse, die Kultur und die Lebensweise der Menschen. Deshalb fällt es mir leicht, mich in eine Gemeinschaft einzufügen.“

Gesunder Boden durch Wurmkompost

Bereits über 40 Haushalte in der Projektregion Albuko setzen auf Wurmkompost als umweltfreundliche Alternative zu chemischen Düngemitteln

In unserer Projektgeschichte zeigen wir, wie durch den Einsatz von Wurmkompost besonders fruchtbarer Humus entsteht und welche weiteren Vorteile diese natürliche Methode für Menschen in Äthiopien bietet.


Yohannes' Engagement für die Umwelt

Genauso wichtig wie seine Beziehung zu den Menschen, ist Yohannes jene zu seinen grünen Schützlingen: „Die Arbeit in der Baumschule erfordert intensive und kontinuierliche Betreuung, ähnlich wie die Pflege eines Babys bis ins Erwachsenenalter“, umschreibt er liebevoll seine Aufgabe. „In jeder neuen Region wird zunächst die Gesamtsituation bewertet und die ökologischen Gegebenheiten ermittelt, um festzustellen, welche Art von Setzlingen für die Region überhaupt geeignet ist. Ich bin anschließend dafür verantwortlich die Pläne für die Aufzucht zu erstellen. Das reicht von:
  • dem Anlegen der Beete,
  • der Aufbereitung des Komposts,
  • der Beschattung,
  • der Bewässerung,
  • bis hin zur Überwachung des Wachstumsprozesses der Pflanzen."

Unterstützt wird Yohannes dabei von Mitarbeiter:innen, die – wie einst er selbst – aus den umliegenden Dörfern kommen und denen er nun seine Erfahrungen weitergeben kann: „Ich bin sehr glücklich, dass ich damals die Chance ergriffen habe, bei Menschen für Menschen zu arbeiten. Ich habe in diesen acht Jahren viel von meinen Kolleg:innen gelernt. Ich habe erkannt, dass harte Arbeit große Veränderungen bewirken kann und nichts unmöglich ist.“

Aus jedem Setzling wächst Zukunft

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