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Ein Mann lacht und streckt seine Hände in die Luft.

Überzeugungsarbeit im Dorf

Wer braucht schon einen Brunnen?

Icon Wasser
„Es hat fast sechs Jahre gedauert, ehe ich alle von diesem Projekt überzeugen konnte“, erzählt Badane von seinen Anstrengungen, ehe endlich ein Brunnen in seinem Dorf gebaut werden konnte.
„Heute ist ein guter Tag!“ Badanes Lächeln überstrahlt  sogar die Sonne, die mit jeder Minute intensiver vom Himmel scheint. Schon früh sind die MitarbeiterInnen von Menschen für Menschen in sein Heimatdorf Barzafi Chorka gekommen, um die letzten entscheidenden Handgriffe für einen neuen Brunnen zu erledigen. Lange musste Badane auf diesen Moment warten, für den er sich in seiner Gemeinde leidenschaftlich eingesetzt hat. Denn der Bau des Brunnens brauchte doch erstaunlich viel Überzeugungsarbeit, wie der 45-Jährige erzählt: „Das Problem war, dass wir schon mal einen Brunnen hatten. Die Kosten wurden zur Hälfte von uns getragen und zur Hälfte von der Regierung. Leider versiegte der Brunnen aber nach einer Weile, weshalb die Leute hier sehr skeptisch waren, als Menschen für Menschen hier einen neuen bauen wollte.“
Drei Männer stehen vor einem Brunnen
Dafür, dass ein Brunnen möglichst lange seinen Zweck erfüllt, ist bei Menschen für Menschen Mesele verantwortlich. Er ist Water Supervisor in den Projektregionen Abune Ginde Beret und Ginde Beret. Mesele kümmert sich um den Bau von Brunnen und Quellfassungen. Gemeinsam mit seinen Kollegen legt er selbst letzte Hand an, um Badanes Traum vom sauberen Trinkwasser zu erfüllen.
Männer bauen einen Brunnen
Badane geht Mesele bei der Arbeit natürlich zur Hand. Denn die Beteiligung der Bevölkerung ist von Beginn an ausschlaggebend für jedes Projekt. Ob es nun darum geht, den Brunnenschacht zu graben, Steine für die Filterung heranzutragen oder die Umzäunung des Brunnens zu errichten: Die ganze Dorfgemeinschaft ist gefragt, um ein Brunnenprojekt umzusetzen.
Männer arbeiten gemeinsam an einem Brunnen.

Wasserkomitees für Langlebigkeit

Um einem Brunnen eine möglichst lange Lebensdauer zu verschaffen, werden Wasserkomitees in den Dörfern gegründet, die sich um Wartung und Instandhaltung kümmern. So auch in Barzafi Chorka: „Ich gehöre zu diesem Wasserkomitee. Insgesamt sind wir sieben Mitglieder und verantwortlich für den Brunnen“, erklärt Badane. In seiner Funktion hat er an einer Schulung von Menschen für Menschen teilgenommen, die den Mitgliedern des Komitees wichtiges Wissen vermittelt.

Der gefährliche Weg zum Wasser

Wie in vielen anderen Dörfern im ländlichen Äthiopien, so war auch in Barzafi Chorka die Wassersituation untragbar, wie Badane zu berichten weiß: „Eineinhalb Stunden sind wir unterwegs, um zu der Quelle zu kommen, aus der wir derzeit unser Wasser schöpfen. Und da spreche ich nur vom Hinweg! Es dauert lange, bis ein Kanister voll ist, und die Wasserstelle ist auch komplett ungeschützt und in vielerlei Hinsicht gefährlich.“
„Unsere bisherige Wasserstelle liegt in einem großen Erosionsgraben, weshalb immer wieder Menschen beim Wasserholen stürzen und sich verletzen. Eines meiner Kinder hat sich bereits Knochenbrüche zugezogen“, erzählt Badane.
Zwei Männer hohlen Wasser.
Die Sonne steht schon tief am Horizont, als der Brunnen eingeweiht werden kann. Endlich gibt es im Dorf Barzafi Chorka sauberes Trinkwasser. Als Badane schließlich den neuen Brunnen mit schwungvollen Pumpbewegungen in Gang setzt, hat er dabei zwei Ehrengäste: Die 60-jährige Bachu und ihren Mann Gedefa, der mit seinen achtzig Jahren schon auf etwas wackeligen Beinen steht. Aber auch er ist gekommen, um dem Schauspiel beizuwohnen, denn immerhin ist es ihm zu verdanken, dass der Brunnen hier errichtet werden konnte.
Ein älteres Pärchen steht vor einem Brunnen.
„Ich habe den Brunnenbau auf unserem Land mit meiner Frau und meinen Kindern diskutiert und wir haben uns gemeinsam dazu entschlossen, unser Land der Dorfgemeinschaft für den Bau des Brunnens zur Verfügung zu stellen“, erzählt Gedefa. Seine Frau Bachu spricht noch ein eindringliches Dankesgebet, während die Sonne am Horizont verschwindet. Heute war ein guter Tag.

Ein Brunnen als Lebensretter

Wie im Dorf Barzafi Chorka fehlt es im ländlichen Äthiopien vielerorts am Zugang zu sauberem Trinkwasser. In unserer jüngsten Projektregion Jeldu haben mancherorts 9 von 10 Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser!
Ein Mädchen holt Wasser aus einer ungeschützten Wasserstelle.
Die Menschen nutzen offene Wasserstellen, die ebenso von Kühen, Ziegen und wilden Tieren benutzt werden, weshalb das Wasser mit gefährlichen Bakterien verunreinigt ist. Durchfallerkrankungen stehen auf der Tagesordnung und können vor allem für Babys, Kleinkinder und ältere Menschen lebensbedrohlich werden. 13% aller Todesfälle bei Kleinkindern unter fünf Jahren werden in Äthiopien auf Durchfallerkrankungen zurückgeführt.
Bitte hilf mit, Familien in Äthiopien mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Ein Brunnen bewahrt vor allem die Kleinsten vor lebensbedrohlichen Krankheiten. Deine Spende kann Leben retten!

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Zwei Frauen gießen junge Pflanzen mit großen Gießkannen in einer Baumschule in Äthiopien. Im Hintergrund erstreckt sich eine grüne Hügellandschaft mit dicht bewachsenen Bäumen unter einem blauen Himmel.
Aufforstung und Wurmkompost

Wurzeln der Hoffnung

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Landwirtschaft
Aufforstung
Albuko
Äthiopische Frau beim Anrühren von Zement für die Fertigung eines holzsparenden Öfens.
Holzsparende Öfen schaffen Arbeitsplätze

Eine Zukunft auf Zement gebaut

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Einkommen
Albuko
Eine äthiopische Frau am Markt hält ein Säckchen voll grüner Kaffeebohnen in der Hand
Mit der Kraft der Frauen

Heldinnen des Alltags

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Wasser
Einkommen
Gesundheit
Ginde Beret
Außerhalb der Projektregionen

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