Collage von Menschen für Menschen Projekten

Pressemitteilung

40 Jahre Menschen für Menschen

"40 Jahre Menschlichkeit" vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in Äthiopien

Wien, 10.11.2021 – Am kommenden Samstag, 13. November jährt sich die Gründung von Menschen für Menschen – Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe zum 40. Mal. Die Bilanz, die die Organisation nach 40 Jahren zieht, ist eine erfreuliche. Aus diesem Anlass lädt die Organisation in den Wappensaal im Wiener Rathaus, um gemeinsam mit WegbegleiterInnen einen Blick auf die Geschichte von Menschen für Menschen und die Herausforderungen der Zukunft zu werfen. „Auch wenn es – wie aktuell – immer wieder turbulente Zeiten gab, konnten wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort und unseren Unterstützerinnen und Unterstützern viel erreichen“, so Alexandra Bigl, Vorstand von Menschen für Menschen in Österreich.

40 Jahre Menschen für Menschen – eine Bilanz

Menschen für Menschen leistet seit 40 Jahren „Hilfe zur Selbsthilfe“ in Äthiopien, wodurch ganze Regionen langfristig entwickelt werden. Gemeinsam mit der Bevölkerung werden Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen miteinander verbunden und umgesetzt. Insgesamt profitieren heute rund 6 Mio. Menschen in Gebieten mit einer Gesamtfläche von 60.000 km² – das entspricht etwa zwei Drittel der Fläche Österreichs – von der Arbeit der Organisation. 13 der 25 Projektregionen wurden bereits abgeschlossen und in die Verantwortung der Bevölkerung übergeben.
Seit Gründung der Organisation im Jahr 1981 wurden beispielsweise 2.751 Brunnen und Quellfassungen, 103 Krankenstationen und Kliniken sowie 458 Schulen errichtet. Zudem erhielten über 30.200 Frauen einen Mikrokredit, rund 68.800 Menschen eine Augenlicht rettende Operation und 743 Baumschulen wurden eingerichtet sowie über 266 Millionen Baumsetzlinge ausgegeben bzw. gepflanzt. (Stand 30.06.2021)

Menschen für Menschen in Äthiopien – aktuelle Lage

Die militärischen Auseinandersetzungen in Äthiopien haben sich mittlerweile auf andere Landesteile ausgeweitet und die weitere Entwicklung ist zurzeit nicht absehbar. „Die aktuellen Entwicklungen in Äthiopien bereiten uns große Sorgen“, so Alexandra Bigl. „Wir stehen im regelmäßigen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen im Projektkoordinierungsbüro in Addis Abeba sowie in den Projektregionen. Die Organisation hat sich stets den Menschen verpflichtet und auch in der aktuellen Situation sehen wir es als unsere Aufgabe, die Menschen auch in den betroffenen Regionen bestmöglich zu unterstützen. Daher leisten wir soweit möglich auch Nothilfe.
Menschen für Menschen ist aktuell in keinen Projektregionen tätig, die sich in den betroffenen Gebieten befinden. In wenigen der Projektregionen in der Region Oromia kommt es gegenwärtig zu einer angespannten Sicherheitssituation. Je nach Erfordernis wurde in diesen Gebieten die Arbeit zum Schutz der MitarbeiterInnen eingeschränkt. In den zwei Projektregionen Wore Illu sowie Legehida, die von der deutschen Stiftung betrieben werden, wurde als Vorsichtsmaßnahme die Arbeit temporär ausgesetzt. „Mittelfristig gehen wir jedoch davon aus, dass wir unsere Aktivitäten wieder ohne Einschränkungen aufnehmen und weiterführen können“, so Alexandra Bigl.
„Menschen für Menschen hat in den vergangenen vier Jahrzehnten immer wieder unruhige Zeiten im Land miterlebt und sich als politisch, ethnisch und religiös neutrale Organisation dabei weiterhin für die Menschen engagiert.“

Soforthilfe und geplante Nothilfe

Menschen für Menschen arbeitet an der Umsetzung einer Nothilfe in der Region Tigray. Um sicherzustellen, dass die Hilfsgüter auch tatsächlich bei den Menschen ankommen, die sie am dringendsten brauchen, werden Einkauf und Verteilung vom äthiopischen Team selbst übernommen. Die größte Herausforderung besteht momentan darin, die Menschen mit den Hilfsgütern zu erreichen. Bis diese dringende Nothilfe umgesetzt werden kann, hat die Organisation Ende September bereits Soforthilfe für 6.200 geflüchtete Menschen geleistet, die behelfsmäßig in Schulen in der Region Amhara untergebracht waren. Menschen für Menschen stellte für die Geflüchteten in einem ersten Schritt Nahrungsmittel, Hygieneartikel und Matratzen zur Verfügung. Weitere Nothilfe-Maßnahmen sind in Vorbereitung, jedoch abhängig von der weiteren Entwicklung der Lage.

„40 Jahre Menschlichkeit“ am 13.11. im Rathaus Wien

Mit der Veranstaltung am 13.11. schlägt die Organisation eine Brücke von den Anfangstagen Karlheinz Böhms in Äthiopien zu den Herausforderungen und Chancen in der Zukunft. „Vor dem Hintergrund der Entwicklungen in Äthiopien möchten wir unseren Unterstützerinnen und Unterstützern auch die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch bieten“, so Alexandra Bigl. Mit ExpertInnen und langjährigen MitarbeiterInnen werden dabei auch aktuelle gesellschaftliche Themen erörtert. Auf der Bühne werden unter anderem Yilma Taye, Landesrepräsentant von Menschen für Menschen in Äthiopien, Peter Krasser vom Verein Schule Äthiopien und Angela Kallhoff, Professorin für Ethik an der Universität Wien, erwartet. Durch den Abend führt ORF-Moderatorin Sandra Szabo. Für das künstlerische Rahmenprogramm sorgen Timna Brauer sowie das A-Cappella-Trio Insingizi.
Alle Informationen zur Veranstaltung unter:
https://www.menschenfuermenschen.at/aktuelles/veranstaltungen/40-jahre-menschlichkeit-veranstaltung.php

Start der Spenden-Aktion

Mit dem Gründungstag fällt auch der Startschuss für die Spenden-Aktion „40 Jahre Menschlichkeit“, die den Grundgedanken der Organisation in den Mittelpunkt stellt: „Einem Menschen zu helfen, verändert nicht die Welt. Aber es verändert die Welt für diesen einen Menschen.“ Das Kernstück der Aktion bildet eine Spendenseite, auf der auch WegbegleiterInnen und UnterstützerInnen zu Wort kommen.
Mehr Informationen über die Organisation und die Arbeit in Äthiopien: www.mfm.at
Portraitbild von Martina Hollauf, Team Menschen für Menschen Österreich

Martina Hollauf

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