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Nach 39 Jahren bei Menschen für Menschen verabschiedet sich Berhanu Negussie in den Ruhestand. Ihm folgt Yilma Taye als Landesrepräsentant nach.
Addis Abeba/Wien, 17.02.2021 – Berhanu Negussie, Mitarbeiter der ersten Stunde von Karlheinz Böhm sowie seit 2002 Landesrepräsentant und somit Leiter der Organisation Menschen für Menschen in Äthiopien, verabschiedet sich in den Ruhestand. Ihm folgt sein bisheriger Stellvertreter Yilma Taye nach, der bislang als Direktor des Bereichs Projektimplementierung verantwortlich zeichnete. Dies gab die Organisation am Dienstag in einer Pressekonferenz in Addis Abeba bekannt, in deren Rahmen auch die Planung für das Jahr 2021 vorgestellt wurde.
Verantwortung für über 600 MitarbeiterInnen
In seiner neuen Funktion als Leiter des Projektkoordinierungsbüros in der äthiopischen Hauptstadt übernimmt Taye unter anderem die Verantwortung für die über 600 äthiopischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gemeinsam mit der Bevölkerung die Entwicklungsmaßnahmen von Menschen für Menschen in den aktuell zehn Projektgebieten in den ländlichen Regionen des Landes am Horn von Afrika umsetzen. Berhanu Negussie wird dem Management-Team für das kommende Jahr noch als Berater zur Seite stehen.
Berhanu Negussie (links), Mitarbeiter der ersten Stunde von Karlheinz Böhm sowie seit 2002 Landesrepräsentant und somit Leiter der Organisation Menschen für Menschen in Äthiopien, verabschiedet sich nach 39 Jahren bei Menschen für Menschen in den Ruhestand.
Langjährige Erfahrung bei Menschen für Menschen
Wie sein Vorgänger blickt auch Yilma Taye auf langjährige Erfahrung bei Menschen für Menschen zurück. Nach einer Ausbildung zum Agraringenieur und Fortbildungen in Großbritannien und Deutschland kam Yilma Taye 1991 zur Äthiopienhilfe. In den letzten Jahren war er in seiner Position als Direktor des Bereichs Projektimplementierung für die Planung, Koordination und Umsetzung der Maßnahmen in den Projektregionen verantwortlich.
„Es ist eine große Ehre für mich, die Aufgabe des Landesrepräsentanten von Menschen für Menschen in Äthiopien von Berhanu Negussie übernehmen zu dürfen. Ich freue mich darauf, die wertvolle Arbeit der Organisation auch in Zukunft erfolgreich umsetzen zu können und bin mir sicher, dass wir gemeinsam auch neue Herausforderungen hervorragend meistern werden“, so Yilma Taye zu seinen neuen Aufgaben als Landesrepräsentant von Menschen für Menschen in Äthiopien.
Yilma Taye, seit 1991 für Menschen für Menschen in Äthiopien tätig, folgt Berhanu Negussie als Landesrepräsentant der Äthiopienhilfe nach.
40 Jahre als ein „Mensch für Menschen“
Der Wechsel an der Spitze der Organisation in Äthiopien kommt zu einem besonderen Zeitpunkt: Vor 40 Jahren gründete der damalige Schauspieler Karlheinz Böhm die Äthiopienhilfe nach seiner legendär gewordenen Wette in der Unterhaltungssendung „Wetten, dass…?“. Als Karlheinz Böhm Ende 1981 ins Erer-Tal, dem ersten Projekt von Menschen für Menschen, reiste, begleitete ihn Berhanu Negussie zunächst als Dolmetscher. Aus diesem ersten Zusammentreffen entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft und Berhanu blieb in den nächsten Jahrzehnten an Karlheinz Böhms Seite: als Freund und Kollege, aber auch als Berater und Kritiker. Bei Menschen für Menschen war Berhanu Negussie zunächst als Sozialarbeiter tätig. Anschließend durchlief Berhanu verschiedenen Stationen bei Menschen für Menschen in Äthiopien, unter anderem als stellvertretender Direktor und Administrator des ATTC (Agro-Technical and Technology College) in Harar und als Projektleiter der Region Merhabete. Als Landesrepräsentant war Berhanu Negussie seit 2002 im Projektkoordinierungsbüro in Addis Abeba tätig.
Hilfe für über sechs Millionen Menschen
„Es scheint unglaublich, was seit meinem ersten Treffen mit Karlheinz Böhm vor 40 Jahren entstanden ist“, erinnerte sich Negussie bei seiner Verabschiedung in Addis Abeba. „Zuerst gab es nur seine Idee und seine Vorstellung davon, den Halbnomaden, die von Krieg und Dürre vertrieben wurden, im Erer-Tal eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Heute umspannt unsere Organisation Büros in Addis Abeba, Deutschland und Österreich. In Äthiopien haben wir mehr als 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über sechs Millionen Äthiopierinnen und Äthiopier konnten bis heute von den Maßnahmen von Menschen für Menschen profitieren. Ich bin stolz und dankbar, so lange Teil dieser wunderbaren Arbeit gewesen zu sein. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und wünsche meinem langjährigen Kollegen Yilma Taye für seine Aufgabe als zukünftiger Landesrepräsentant alles Gute.“
Ein Lebensweg zur Inspiration
„Berhanu Negussie hat in seinem Schaffen viele Leben berührt. Nicht nur im eigenen Land, sondern weit darüber hinaus, einschließlich unserer“, so Rupert Weber, Vorstandsvorsitzender von Menschen für Menschen in Österreich. „Seine Ausdauer, sein Lebensweg und seine Fähigkeit Menschen zu vereinen werden für uns immer eine Inspiration sein. Berhanus Hingabe für die Menschen – jeden einzelnen – ist das, was den Geist von Menschen für Menschen ausmacht. Wir wünschen Berhanu von Herzen alles Gute für seine Zeit im Ruhestand und freuen uns auf die weiterhin fruchtbare Zusammenarbeit mit Yilma Taye, der die Arbeit in den Projektregionen nicht nur von Grund auf kennt, sondern sie erfolgreich in die Zukunft führen wird.“
Planung für das Jahr 2021 vorgestellt
Im Rahmen der Pressekonferenz stellte die Organisation außerdem die Planung für das laufende Jahr vor. So beträgt das Gesamtbudget zur Umsetzung der Maßnahmen in Äthiopien für 2021 rund 13 Millionen Euro (600 Millionen Birr). Unter anderem sieht die Planung in den aktuell zehn Projektregionen, vom österreichischen Verein sowie der deutschen Stiftung finanziert, die Produktion und Auspflanzung von 16,5 Millionen Baumsetzlinge, den Bau von acht neuen Schulen und 94 Wasserstellen (u.a. Handpumpbrunnen und Quellfassungen) vor. Außerdem werden mehr als 300.000 Personen von Verbesserungen im Gesundheitsbereich profitieren sowie 761 Frauen und Jugendliche mit der Unterstützung von Menschen für Menschen ihre Selbstständigkeit aufbauen.
Projektbilanz von 40 Jahren Menschen für Menschen
In den vergangenen 40 Jahren hat die Organisation viel erreicht. Insgesamt wurden unter anderem 2.685 Handpumpbrunnen und Quellfassungen errichtet und 450 neue Schulen in Äthiopien gebaut. Über 364.000 Menschen haben an Alphabetisierungskursen teilgenommen. Mehr als 97.300 Frauen erhielten eine hauswirtschaftliche Weiterbildung und über 29.400 Frauen haben durch einen Mikrokredit ein eigenständiges Geschäft aufgebaut. Rund 57.700 Kilometer Stein- bzw. Erdwälle wurden im Kampf gegen Erosion errichtet und 254 Millionen Baumsetzlinge verteilt bzw. ausgepflanzt. Darüber hinaus sind in den vergangenen 40 Jahren rund 3.700 km an Zufahrtswegen entstanden, die die entlegenen Projektregionen von Menschen für Menschen erschließen und die Umsetzung der Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Bildung, Gesundheit, Wasser und Einkommen ermöglichen. Insgesamt erstrecken sich die Projektgebiete heute über mehr als 59.000 Quadratkilometer, was etwa zwei Drittel der Fläche Österreichs entspricht.
Martina Hollauf
Ihre Ansprechpartnerin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zum Frühlingsbeginn rief die Organisation auf, „dass wir es schaffen, in 5 Wochen 50.000 m² Wald aufzuforsten.“ Pünktlich zum „Tag des Baums“ konnte diese Wette gewonnen werden: Über 5.000 Euro an Spenden wurden gesammelt, wodurch die Aufforstung von 50.000 m² Wald in Äthiopien möglich wird.
„Wetten, dass wir es schaffen, in 5 Wochen 50.000 m² Wald aufzuforsten?“ Zum Frühlingsbeginn starten wir mit der „Waldwette 2023“ unsere jährliche Umweltkampagne, die erneut Maßnahmen zur Aufforstung und Wiederbewaldung in den Mittelpunkt stellt.
Frauen sind in Äthiopien besonders stark von Armut betroffen. Die Organisation Menschen für Menschen vergibt deshalb Mikrokredite, um Frauen die Möglichkeit zu geben, ein eigenes Geschäft zu starten und ein selbstständiges Einkommen zu erhalten.