
Corona-Tagebuch
12.05.2020: „Hilfsgüter für Oromia.“


Corona-Tagebuch
An dieser Stelle berichtet unser Kollege Henning Neuhaus regelmäßig über die Lage in Addis Abeba sowie unseren Projektgebieten und beschreibt, wie sich der Alltag in Äthiopien aufgrund des Virus verändert.
Henning Neuhaus, der zusammen mit Muluneh Tolesa für die PR-Arbeit von Menschen für Menschen in Äthiopien zuständig ist, lebt seit 2018 in Addis Abeba und ist dort einer von nur drei nicht-äthiopischen Mitarbeitern im Project Coordination Office (PCO). Der Großteil der MitarbeiterInnen des Büros in Addis Abeba arbeitet mittlerweile aus dem Homeoffice.
Henning Neuhaus, der zusammen mit Muluneh Tolesa für die PR-Arbeit von Menschen für Menschen in Äthiopien zuständig ist, lebt seit 2018 in Addis Abeba und ist dort einer von nur drei nicht-äthiopischen Mitarbeitern im Project Coordination Office (PCO). Der Großteil der MitarbeiterInnen des Büros in Addis Abeba arbeitet mittlerweile aus dem Homeoffice.
Am Montagnachmittag war viel los bei uns im Büro: Recht kurzfristig gab uns die Regionalregierung von Oromia Bescheid, dass wir an diesem Nachmittag unsere zugesagten Hilfsgüter zur weiteren Verteilung ins Büro der Regionalregierung in Addis Abeba bringen können.
Muluneh gibt also sofort unseren KollegInnen Bescheid, die Materialien auf einen LKW zu verladen. Leichter gesagt als getan. Immerhin steht in unserem Lager ein ganzer Frachtcontainer voll mit 6000 Gesichtsmasken, 1580 Flaschen Handdesinfektionsmittel und 2000 Flaschen Flüssigseife mit einem Gesamtwert von knapp 12.300 Euro, dessen Inhalt nun auf einen Lastwagen verladen werden muss.
Mit vereinten Kräften schleppen meine Kollegen die Kartons. Muluneh und ich versehen diese noch mit MfM-Stickern – damit klar erkenntlich ist, von wem die Materialien kommen. Die Sonne brennt an diesem Tag vom Himmel und für alle Beteiligten ist es furchtbar anstrengend. Glücklicherweise sind wir nach einer knappen Stunde fertig und machen uns auf den Weg zum Büro der Regionalregierung von Oromia.
Muluneh gibt also sofort unseren KollegInnen Bescheid, die Materialien auf einen LKW zu verladen. Leichter gesagt als getan. Immerhin steht in unserem Lager ein ganzer Frachtcontainer voll mit 6000 Gesichtsmasken, 1580 Flaschen Handdesinfektionsmittel und 2000 Flaschen Flüssigseife mit einem Gesamtwert von knapp 12.300 Euro, dessen Inhalt nun auf einen Lastwagen verladen werden muss.
Mit vereinten Kräften schleppen meine Kollegen die Kartons. Muluneh und ich versehen diese noch mit MfM-Stickern – damit klar erkenntlich ist, von wem die Materialien kommen. Die Sonne brennt an diesem Tag vom Himmel und für alle Beteiligten ist es furchtbar anstrengend. Glücklicherweise sind wir nach einer knappen Stunde fertig und machen uns auf den Weg zum Büro der Regionalregierung von Oromia.

Mit vereinten Kräften machten die MitarbeiterInnen des PCO die Hilfsgüter versandfertig.
Lieferung mit Hindernissen
Scheinbar nutzt aktuell die Stadtverwaltung von Addis den derzeit verminderten Verkehr, um die Straßen in der Stadt zu erneuern oder auszubauen. Dies führt jedoch dazu, dass sich an einzelnen Stellen ellenlange Staus bilden, in dem wir mit unserem Lastwagen stecken bleiben. Muluneh und ich werden schon etwas nervös, da wir Angst haben zu spät zu der Übergabe zu kommen. Nach einer weiteren Stunde haben wir es schließlich geschafft und erreichen das Oromia-Büro.
Das Bürogebäude ist recht neu und der dementsprechend geht der Fahrstuhl noch nicht. Muluneh und ich ächzen die Treppen hoch bis in den 5 Stock, um dort Herrn Dhaba Dabale, den Vorsitzenden der „Oromia Region Covid-19 Prevention Task Force“ über unsere Ankunft zu informieren. Ich dachte mir, es wäre ein nettes Fotomotiv, wenn ich eine Kiste mit Desinfektionsmittel mitnehme, um diese dann stellvertretend für den ganzen LKW zu übergeben.
Das Bürogebäude ist recht neu und der dementsprechend geht der Fahrstuhl noch nicht. Muluneh und ich ächzen die Treppen hoch bis in den 5 Stock, um dort Herrn Dhaba Dabale, den Vorsitzenden der „Oromia Region Covid-19 Prevention Task Force“ über unsere Ankunft zu informieren. Ich dachte mir, es wäre ein nettes Fotomotiv, wenn ich eine Kiste mit Desinfektionsmittel mitnehme, um diese dann stellvertretend für den ganzen LKW zu übergeben.

Eigentlich war die Übergabe dieser Kiste als symbolische Geste gedacht – das sorgte allerdings für ein kleines Missverständnis.
Im Büro von Herrn Dabale schaut dieser auf meine Kiste und bedankt sich recht herzlich für die Spende. Sofort korrigiert Muluneh ihn und sagt, dass auf dem Hof ein ganzer LKW voll beladen mit Materialien steht. Ein Assistent schaut aus dem Fenster und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen: „Wir dachten, dass ihr nur die eine Kiste bringt! Soviel haben wir gar nicht erwartet! Wo sollen wir jetzt kurz vor Feierabend denn noch Leute finden, die uns helfen den Truck zu entladen?“

Mit tatkräftiger Unterstützung einer Gruppe Jugendlicher, war das Entladen des LKWs schnell geschafft.
Mit vereinten Kräften
Die Lösung ist aber schnell gefunden. Wie so oft hier in Äthiopien ist die Hilfsbereitschaft untereinander groß und eine Gruppe Jugendlicher, die sich in der Nähe des Büros aufhalten, erklärt sich sofort bereit, den Truck mit Hilfsgütern zu entladen. „Das sind Materialien für unsere Mitmenschen. Selbstverständlich helfen wir da sofort“, sagt einer der jungen Männer. In Windeseile ist der LKW entladen und die Dankbarkeit und Erleichterung bei allen Beteiligten groß. Für uns kann der Feierabend kommen und für die Menschen in Oromia die dringend benötigte Hilfe zum Schutz vor Covid-19.
- Henning Neuhaus, Menschen für Menschen, aus Addis Abeba
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