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Sonnenuntergang im Washa Catchment in Äthiopien

Projektgebiet

Ginde Beret

Ginde Beret

Langfristige "Hilfe zur Selbsthilfe" für 137.000 Menschen.

Seit Anfang 2011 zählt Ginde Beret zu den Projektregionen, in denen die Arbeit zur Gänze durch den Verein Menschen für Menschen Österreich finanziert und in Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen in Äthiopien umgesetzt wird, die Hand in Hand mit der Bevölkerung arbeiten.
In der Projektregion Ginde Beret kommt es durch die Aktivitäten von aufständischen Gruppen zu einer angespannten Sicherheitssituation. Zum Schutz unserer Mitarbeiter:innen haben wir in dieser Region unsere Arbeit eingeschränkt bzw. pausiert. Sobald es die Situation erlaubt, werden wir unsere Aktivitäten hier weiterführen.

Übersicht über das Projektgebiet

Projektbeginn:
2011
Mitarbeiter:innen:
9 (Stand 06/2023)
Fläche:
1.200 km²
Bevölkerung:
ca. 137.000 Menschen
Hauptort der Region:
Kachisi
Lage:
ca. 180 km nordwestlich von Addis Abeba in der West Shewa Zone. Zwischen 1.000 und 2.600 Meter über dem Meeresspiegel.
Icon ProjektleiterIn Projektleiter:
Berhanu Bedassa

Herausforderungen zu Beginn unserer Arbeit in Ginde Beret 2011

Wie in vielen ländlichen Regionen Äthiopiens, so lebt auch in Ginde Beret der Großteil der Bevölkerung vom Ertrag der oft viel zu kleinen Felder. Als wir 2011 mit der Arbeit in der Region begannen, fielen die Ernteerträge für die meisten Familien jedoch viel zu gering aus. Fortschreitende Bodenerosion, unzuverlässige Regenfälle und immer geringer werdende Fruchtbarkeit des Bodens stellte die Menschen vor große Herausforderungen. Ein weiteres großes Problem in der Region war der fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie die schlechte medizinische Versorgung. Wie in der Nachbarregion Abune Ginde Beret war auch in Ginde Beret die Augeninfektion Trachom weit verbreitet.

75%

der Menschen hatten kein sauberes Trinkwasser.

Zu Beginn unserer Arbeit im Jahr 2011 hatten 3 von 4 Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

63%

der Kinder unter 10 Jahren waren von Trachom betroffen.

Die bakterielle Augenentzündung kann unbehandelt zur schmerzhaften Erblindung führen.

20%

der Haushalte nutzten holzsparende Öfen.

Ein holzsparender Ofen verringert den Bedarf an Brennmaterial um rund die Hälfte.

Was wir in Ginde Beret tun

Basierend auf dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ setzen die äthiopischen Mitarbeiter:innen von Menschen für Menschen seit 2011 eine Vielzahl an Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen um.

Die Projektarbeit wird immer Hand in Hand mit der Bevölkerung umgesetzt. Die Familien beteiligen sich aktiv an den Maßnahmen und abgeschlossene Projekte werden Schritt für Schritt in die Verantwortung der Bevölkerung und örtlichen Behörden übergeben. Auf diese Weise wird ein wichtiges Fundament für die weitere Entwicklung geschaffen und die ganze Region auf lange Sicht unabhängig von fremder Hilfe.

Projektbilanz (Auszug)

Über die hier angegebenen Maßnahmen hinaus werden weitere Aktivitäten in den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit, Einkommen umgesetzt, um eine gute Basis für eine nachhaltige Entwicklung der Region Ginde Beret zu schaffen.

Stand der Evaluation, wenn nicht anders angegeben: 30.06.2022

98

Baumschulen eingerichtet

In den Baumschulen werden Bäume, Gräser und Sträucher zur Aufforstung gezogen sowie Obstbaumsetzlinge für die Familien. Die Baumschulen werden später in die Verantwortung der Bevölkerung oder örtlichen Behörden übergeben.

865

Hektar Land aufgeforstet

Die Setzlinge aus den Baumschulen werden gemeinsam mit der Bevölkerung in eingezäunten Gebieten gepflanzt. Die Dorfgemeinschaft kümmert sich um die Pflege und den Schutz der Aufforstungsgebiete.

159

Handpumpbrunnen und Quellfassungen errichtet

Brunnen und Quellfassungen werden in der Nähe der Dörfer errichtet. Sauberes, gesundes Trinkwasser verbessert die Gesundheit der Menschen nachhaltig und sie sparen außerdem viel Zeit beim Wasserholen.

13

Schulen gebaut

Schulen von Menschen für Menschen werden nach einem bewährten Prinzip errichtet, das sich durch eine besonders robuste Bauweise auszeichnet. So bieten die Schulen für viele Jahrzehnte einen sauberen, hellen Platz zum Lernen.

4.260

Augenlicht rettende Operationen durchgeführt

Hauptursachen für Erblindung in den ländlichen Regionen sind Grauer Star und Trichiasis. Letzteres ließe sich schon durch bessere hygienische Lebensumstände vermeiden. Im Endstadium schützt jedoch nur noch eine Operation vor der Erblindung.

2.192

Frauen nahmen am Mikrokreditprogramm teil

Mikrokredite geben Frauen oft die erstmalige Gelegenheit, selbstständig ein Einkommen zu erwirtschaften. Die Kreditgruppen arbeiten eigenständig und die ganze Region profitiert langfristig von der wirtschaftlichen Entwicklung.

Die Menschen hinter den Zahlen: Unsere Erfolge sind messbar und verändern Leben.

Um den Erfolg unserer Arbeit überprüfbar zu machen, geht es nicht nur um die Zahlen und Daten, sondern in erster Linie um die Menschen. Die folgenden Geschichten erzählen von den großen und kleinen Erfolgserlebnissen, die in Ginde Beret erreicht wurden.

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Was wir in Ginde Beret tun. Einblicke in unsere Arbeit

Wir haben ein paar beispielhafte Meilensteine und Erfolge zusammengestellt, die zeigen was mit der Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender in Ginde Beret seit 2011 schon ermöglicht wurde.
Projektbüro von Menschen für Menschen in Ginde Beret

Dreh- und Angelpunkt der Projektarbeit

Rund 100 Kilometer lagen zu Beginn unserer Arbeit in Ginde Beret zwischen der Asphaltstraße, die westlich von Addis Abeba verläuft, und der Hauptstadt der Region, Kachisi. Über Schotter- und Lehmpisten dauerte es - je nach Witterung - fünf bis sieben Stunden, um diese 100 Kilometer zurückzulegen. 

Um die Projektarbeit reibungslos durchführen zu können, wurde in Kachisi ein Projektbüro eingerichtet, inklusive Werkstatt, Trainingszentrum und einer Gästeunterkunft. Von hier aus werden sämtliche Arbeiten in den Regionen Abune Ginde Beret und Ginde Beret koordiniert und umgesetzt.
Mann mit selbst hergestelltem Kleid in Äthiopien

Ausbildung für Solar-UnternehmerInnen

In einer abgelegenen Region wie Ginde Beret ist Zugang zu Elektrizität eine große Ausnahme. Die meisten Familien nutzen Kerzen oder Kerosinlampen, als Lichtquelle am Abend. Da es in Äthiopien schon zwischen 18 und 19 Uhr dunkel wird, dauern die Nächte lange.

Ein wichtiges Projekt war deshalb die Ausbildung junger Erwachsener zu "Solar-Unternehmer:innen". Sie erhielten eine Schulung zu Installation und Wartung von kleinen Solaranlagen, die sie in der Region auf selbstständiger Basis vertreiben. Nun können die Menschen auch am Abend Arbeiten erledigen, über ein Radio Informationen einholen und die Kinder können ihre Hausaufgaben machen.
Treppen in Äthiopien mit drei Eseln und zwei Menschen

290 Stufen zur Entwicklung

Der Bau der Gara Gatama-Stiege bescherte Projektleiter Berhanu Bedassa das eine oder andere graue Haar. Denn die Errichtung der Stufen erwies sich als ein schwieriges Unterfangen. Sie führt durch eine steile Schlucht, die die BewohnerInnen der tiefer liegenden Regionen teils kletternd durchqueren mussten, um nach Kachisi zu kommen, wo sich der große Markt, weiterführende Schulen und das einzige Krankenhaus der Region befinden.

Die Mühe hat sich jedenfalls gelohnt: Wo es früher häufig zu teils schweren Unfällen kam, können die Menschen heute sogar mit bepackten Eseln den kurzen Weg in die Hauptstadt nehmen.
Mann mit Sohn im Arm der einen Kohl hält in Äthiopien

Evaluierung erste Projektphase in Ginde Beret

Im Oktober 2013 wurde zum Ende der ersten Projektphase (2011-2013) die Projektarbeit in Ginde Beret von der unabhängigen Beratungsorganisation FAKT untersucht. 

Überprüft wurde die Projektarbeit hinsichtlich ihrer Relevanz, Effektivität, Effizienz und Wirkung für die Menschen der Region. Zusammenfassend wurden alle Kriterien als hoch bewertet und Menschen für Menschen gute Arbeit bescheinigt. 

Mehr über diese Evaluierung und weitere externe Untersuchungen erfährst du hier. 
Olivia Rauscher bei SROI Fokusgruppe in Äthiopien

Der gesellschaftliche Wert von Frauenförderung

Im Jahr 2015 untersuchten ExpertInnen des NPO & SE Kompetenzzentrums der Wirtschaftsuniversität Wien den gesamtgesellschaftlichen Wert von Projekten zur Frauenförderung im Washa Catchment, einer Teilregion von Ginde Beret. 

Diese sogenannte "Social Return On Investment"-Analyse zeigte auf, dass jeder Euro, der in Frauenprojekte investiert wurde, einen gesamtgesellschaftlichen Wert von rund 27 Euro erzeugt. 

Wie eine SROI-Analyse abläuft und was die ForscherInnen in Ginde Beret rausgefunden haben, kannst du hier lernen.