
Corona Tagebuch
Corona-Tagebuch 24.03.2020: Die Lage in den ländlichen Regionen


Corona-Tagebuch
An dieser Stelle berichtet unser Kollege Henning Neuhaus regelmäßig über die Lage in Addis Abeba sowie unseren Projektgebieten und beschreibt, wie sich der Alltag in Äthiopien aufgrund des Virus verändert.
Henning Neuhaus, der zusammen mit Muluneh Tolesa für die PR-Arbeit von Menschen für Menschen in Äthiopien zuständig ist, lebt seit 2018 in Addis Abeba und ist dort einer von nur drei nicht-äthiopischen Mitarbeitern im Project Coordination Office (PCO). Der Großteil der MitarbeiterInnen des Büros in Addis Abeba arbeitet mittlerweile aus dem Homeoffice.
Henning Neuhaus, der zusammen mit Muluneh Tolesa für die PR-Arbeit von Menschen für Menschen in Äthiopien zuständig ist, lebt seit 2018 in Addis Abeba und ist dort einer von nur drei nicht-äthiopischen Mitarbeitern im Project Coordination Office (PCO). Der Großteil der MitarbeiterInnen des Büros in Addis Abeba arbeitet mittlerweile aus dem Homeoffice.
Die Lage in den ländlichen Regionen
In den letzten Tagen habe ich nur über die Situation in Addis berichtet. Da ich heute mal wieder im Büro bin, dachte ich es wäre interessant der Frage auf den Grund zu gehen, wie die Menschen in den ländlichen Gebieten Äthiopiens mit der aktuellen Situation umgehen. Immerhin leben rund 80 Prozent der Menschen hier auf dem Land. Also nahm ich den Telefonhörer in die Hand und rief unseren stellvertretenden Projektmanager Tesfa in der Projektregion Dano an. Dano liegt ca. 250 km westlich von Addis. In der dort liegenden Kleinstadt Ejaji hat Menschen für Menschen ein Projektbüro.

Tesfa ist stellvertretender Projektmanager in der Projektregion Dano und berichtet mir telefonisch von der Lage am Land.
Große Sorgen auch am Land
Ich frage Tesfa nach seinen Eindrücken und er berichtet, dass auch im ländlichen Äthiopien längst die Angst vor Corona Einzug hält:
„Hier in Ejaji verzichten die meisten Menschen inzwischen auf den üblichen Handschlag und vor Banken und öffentlichen Gebäuden muss man sich die Hände waschen. Die Leute versuchen in Ejaji etwas distanzierter miteinander umzugehen. Auch jeder Besucher in unserem Büro muss sich am Eingangstor gründlich die Hände waschen und mit Alkohol desinfizieren“, sagt Tesfa.
Außerdem erzählt er, dass kaum jemand eine Gesichtsmaske trägt. Das liegt aber daran, dass diese selbst in Addis inzwischen kaum noch erhältlich sind. Es ist also nicht verwunderlich, dass im ländlichen Raum gar keine Schutzmasken zu bekommen sind.
„Hier in Ejaji verzichten die meisten Menschen inzwischen auf den üblichen Handschlag und vor Banken und öffentlichen Gebäuden muss man sich die Hände waschen. Die Leute versuchen in Ejaji etwas distanzierter miteinander umzugehen. Auch jeder Besucher in unserem Büro muss sich am Eingangstor gründlich die Hände waschen und mit Alkohol desinfizieren“, sagt Tesfa.
Außerdem erzählt er, dass kaum jemand eine Gesichtsmaske trägt. Das liegt aber daran, dass diese selbst in Addis inzwischen kaum noch erhältlich sind. Es ist also nicht verwunderlich, dass im ländlichen Raum gar keine Schutzmasken zu bekommen sind.
Noch wenig Bewusstsein
Was allerdings mehr Besorgnis aufkommen lässt, erzählt Tesfa, ist dass sich der Umgang mit der Situation der Menschen in der Kleinstadt Ejaji stark von dem der BewohnerInnen der umliegenden Dörfer unterscheidet: „Am Samstag war hier in Ejaji der große Wochenmarkt. Aus allen Dörfern sind die Menschen in den Ort geströmt, um ihre Waren zu verkaufen. Es war ein großes Gewusel und ich hatte das Gefühl, dass den Leuten vom Land der Virus ziemlich egal ist“, berichtet mir Tesfa am Telefon. Es scheint, dass für die Menschen COVID-19 immer noch eine surreale, weit entfernte Bedrohung ist. Tesfa hingegen macht sich große Sorgen: „Meine Familie wohnt in Addis und sie verlassen das Haus nur zum Einkaufen. Wenn es hier auf dem Land zu Infektionen kommen sollte, wird das in einer Katastrophe enden, mit furchtbaren Folgen für die Menschen in den ländlichen Regionen.“
- Henning Neuhaus, Menschen für Menschen, aus Addis Abeba
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