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Ein Mann webt Fäden.

Wie ein Webkurs Leben verändert

Die Fäden fest in der Hand

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Sie sind beliebte Souvenirs und finden regelmäßig ihren Weg ins Gepäck von Äthiopien-Besucherinnen und -Besuchern: Äthiopische Schals, in prächtigen Farben oder reinem Weiß mit bunten Verzierungen, mal etwas fester, mal zart zu leichtem Stoff gewoben. Doch Schal ist nicht gleich Schal. Jeder hat seine eigene Bedeutung und Bestimmung.
Zitatbild Yeshi
Deressas Leben dreht sich ganz um Gabis und Netelas. Er lebt in Abune Ginde Beret und ist ein bekannter Weber in Bake Kelate. Die Tücher, die er webt sind traditionelle Schals. Gabis sind fest gewobene Tücher, fast schon so groß wie Decken, und werden von Männern getragen. Netelas hingegen werden von Frauen getragen. Es sind feine Tücher, aber ebenso wie ein Gabi in Weiß gehalten und an den Enden mit einem bunten, eingewobenen Bordüre verziert.
Ein Mann webt lange weiße Wollfäden

Ein neuer Webstuhl für Deressa

Die Herstellung dieser Schals verlangt großes Können und natürlich kann ein Weber, der besonders kunstvolle Verzierungen einwebt, die schönen Stücke um einen besseren Preis verkaufen. Um das zu lernen, besuchte Deressa einen Webkurs von Menschen für Menschen. Dabei lernte er nicht nur, wie er seine Technik verbessert und verfeinert, er arbeitete im Kurs auch an einem moderneren Webstuhl, den er im Anschluss an den Kurs zu einem geförderten Preis erstand.
Ein Mann steht vor einem Webstuhl
Früher arbeitete Deressa wie seine Kolleginnen und Kollegen traditionellerweise mit einem fußbetriebenen Webstuhl, für den er ein Loch im Boden graben musste. Heute sitzt er an seinem neuen Webstuhl im Haus. „Schneller bin ich nun zwar nicht“, erzählt Deressa, „aber die Qualität ist nun viel besser. Außerdem verletze ich mich jetzt nicht mehr. Den alten Webstuhl konnte ich nämlich nur barfuß mit meinen Zehen bedienen, dabei habe ich mir oft die Füße verletzt.“

Ist Weben Männersache?

Dass in Äthiopien eine Frau den Beruf der Weberin ergreift, ist eher unüblich. Generell gilt Weben als Männerberuf. Daher finden sich in den Webkursen von Menschen für Menschen zahlreiche Männer wie Deressa. Dass Weben auch Frauensache sein kann, beweist Yeshi. Auch sie nimmt an einem Webkurs teil, damit sie künftig ein besseres Einkommen mit dem Erlernten erarbeiten kann. Für Frauen ist es oft besonders schwer, ein selbstständiges Einkommen zu erwirtschaften. Der Webkurs von Menschen für Menschen ist daher gerade für Frauen eine Möglichkeit, ein Einkommen abseits der Landwirtschaft zu erhalten und ein eigenes Unternehmen zu gründen.
Eine Frau webt ein Tuch
„Der Webkurs von Menschen für Menschen ist eine große Chance für mich. Ich kann mit viel Fleiß künftig genug verdienen, um meine Familie zu versorgen“, freut sich Yeshi. Sie hat ihren Mann früh verloren und muss seitdem ihre vier Kinder allein versorgen. Obwohl die Mutter von vier Kindern lesen und schreiben kann, musste sie bisher mit diversen Hilfsarbeiten ihre Familie über Wasser halten.
Ein Mann und eine Frau sitzen vor einem Webstuhl
Nach Abschluss des Webkurses kann Yeshi die Stoffe zu Hause herstellen. Sie und die anderen Teilnehmenden haben die Möglichkeit, am Ende des Kurses die modernen Webstühle zu einem gestützten Preis zu kaufen. Pro Kurstag erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Taggeld. Das ermöglicht Menschen wie Yeshi, die nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Familie zu versorgen hat, überhaupt am Webkurs teilnehmen zu können. Gleichzeitig ist der Geldbetrag so bemessen, dass sich die Teilnehmenden am Ende des Kurses – wenn sie sparsam waren – einen eigenen Webstuhl leisten können.
Eine Familie steht vor einem Haus.
„Weben ist eine gute Arbeit, die ich zu Hause bei meiner Familie machen kann. Das macht vieles leichter, besonders für mich als alleinstehende Frau“, erzählt Yeshi.
Eine Frau und ein Mann halten ein Tuch.
Mit dem Webstuhl kann Yeshi zwei bis drei Schals am Tag herstellen, die sie pro Stück um 200 Birr – ca. 5 Euro – am Markt verkaufen kann. Mit dem Mehrverdienst hat Yeshi bereits große Pläne: Sie möchte gerne ein kleines Geschäft eröffnen und ihren Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen. Dank des Webkurses können Yeshi und ihre Kinder nun hoffnungsvoll in eine bessere Zukunft blicken.
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