Corona Tagebuch
Corona-Tagebuch 31.03.2020: Eine mobile Waschanlage für die Gemeinschaft
Corona-Tagebuch
An dieser Stelle berichtet unser Kollege Henning Neuhaus regelmäßig über die Lage in Addis Abeba sowie unseren Projektgebieten und beschreibt, wie sich der Alltag in Äthiopien aufgrund des Virus verändert.
Henning Neuhaus, der zusammen mit Muluneh Tolesa für die PR-Arbeit von Menschen für Menschen in Äthiopien zuständig ist, lebt seit 2018 in Addis Abeba und ist dort einer von nur drei nicht-äthiopischen Mitarbeitern im Project Coordination Office (PCO). Der Großteil der MitarbeiterInnen des Büros in Addis Abeba arbeitet mittlerweile aus dem Homeoffice.
Henning Neuhaus, der zusammen mit Muluneh Tolesa für die PR-Arbeit von Menschen für Menschen in Äthiopien zuständig ist, lebt seit 2018 in Addis Abeba und ist dort einer von nur drei nicht-äthiopischen Mitarbeitern im Project Coordination Office (PCO). Der Großteil der MitarbeiterInnen des Büros in Addis Abeba arbeitet mittlerweile aus dem Homeoffice.
Eine mobile Waschanlage für die Gemeinschaft
Not macht bekanntlich erfinderisch oder anders formuliert, eine außergewöhnliche Situation erfordert außergewöhnliche Lösungen. So sieht das auch Yosef Arka. Der 29-Jährige studierte erfolgreich Maschinenbau an einem TVET (Technical Vocational Education and Training) und hatte bis vor kurzem noch seinen eigenen kleinen Metallfertigungsbetrieb. Jedoch hat sich auch für ihn die Auftragslage in der letzten Woche zunehmend verschlechtert.
In dieser misslichen Lage machte er jedoch eine wichtige Beobachtung: Er sah, dass die Straßenreinigungskräfte, Schuhputzer und PolizistInnen täglich auf den Straßen von Addis mit unterschiedlichen Menschen zu tun haben. Ihm wurde klar, dass diese Berufsgruppen besonders einer Ansteckungsgefahr durch COVID-19 ausgesetzt sind.
In dieser misslichen Lage machte er jedoch eine wichtige Beobachtung: Er sah, dass die Straßenreinigungskräfte, Schuhputzer und PolizistInnen täglich auf den Straßen von Addis mit unterschiedlichen Menschen zu tun haben. Ihm wurde klar, dass diese Berufsgruppen besonders einer Ansteckungsgefahr durch COVID-19 ausgesetzt sind.
Eine simple und geniale Lösung
Da kam ihm die Idee, wie er seinen Mitmenschen mithilfe einer simplen aber genialen Lösung helfen kann: Im Kofferraum seines Kleinwagens verbaute er einen Wasserkanister und durch ein Rohr wird das Wasser durch die Heckklappe nach außen geleitet. Direkt am Kofferraum selbst installierte er ein simples Waschbecken, an dem jetzt auch sein Nummernschild befestigt ist – es muss ja immerhin alles seine Ordnung haben. An den Seiten des Waschbeckens gibt es noch Halterungen für Seife und Desinfektionstücher und schließlich leitet ein Abflussrohr das Abwasser auf die Straße. Fertig ist die mobile Handwaschanlage! Mit einem vollen Wassertank können sich somit 150 Menschen die Hände waschen.
Yosef Arka hat eine mobile Handwaschanlage an seinem Auto angebracht.
Waschanlage für die Gemeinschaft
Yosef verlangt von seinen Kunden kein Geld für diese Dienstleistung. Wer aber die gleiche Vorrichtung an seinem Auto durch Yosef installieren lassen will, bezahlt dafür 1.000 Birr (ca. 30 Euro). Yosef ist es jedoch nicht wichtig mit seiner Innovation Gewinn zu machen: „Die 1.000 Birr sind nur die reinen Materialkosten. Ich will meinen Mitmenschen etwas Gutes tun und mich daran nicht bereichern”, sagt Yosef. Inzwischen hat er sogar vom äthiopischen Gesundheitsministerium die offizielle Erlaubnis, seine mobile Handwaschanlage auf den Straßen von Addis von jedem nutzen zu lassen. „Mein größter Wunsch wäre, wenn so viele Autobesitzer wie möglich sich diese Vorrichtung an ihrem Fahrzeug installieren und damit auf den Parkplätzen ihren Mitmenschen helfen würden.“
Mit seiner mobilen Handwaschanlage möchte Yosef der Gemeinschaft helfen.
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